Über den Kurznachrichtendienst Twitter kann jeder kleine Meldungen posten. Entscheidend ist dabei, dass nur wenige Zeichen für die Meldung zur Verfügung stehen. Die Informationen müssen also kurz und knackig rüber-gebracht werden, für drumherum Gerede fehlt der Platz.
Gerade Politiker reden sehr viel. Scheinbar sehr gerne. Oft auch sehr um das eigentliche Thema drumherum. Auf den Punkt kommen Politiker eher selten. Es stellt sich also schon die Frage, ob ein Kurznachrichtendienst wie Twitter überhaupt Beachtung findet und aktiv genutzt wird.
Das Ergebnis ist etwas überraschend. Die Volksparteien SPD und CDU schneiden deutlich schlechter gegenüber den aktuellen Oppositionsparteien Grüne und Linke ab. Die kleineren Parteien scheinen ihre Bundestagsabgeordneten leichter für Twitter mobilisieren zu können.
Die Grünen gewinnen dieses Rennen gleich in doppelter Hinsicht. Der Anteil aktiver Twitter-Nutzer ist mit 92% deutlich am höchsten. Aber auch die durchschnittliche Follower-Zahl ist mit über 9.000 höher als bei allen anderen Parteien. Die Grünen scheinen den Kanal Twitter erkannt zu haben und können am meisten Anhänger mobilisieren sowie den Kontakt mit der Basis und Anhängern fördern.
Die Partie “Die Linke” kann auch noch eine beachtliche Twitter-Nutzung vorweisen. 70 Prozent der Abgeordneten haben einen Account, etwas über 8600 Follower folgen den Abgeordneten im Schnitt.
Die großen Volksparteien hängen bei der Nutzung sowie der Follower-Zahl hinterher. Bei der SPD haben immerhin noch 60 Prozent einen Twitter-Account. Allerdings liegt man mit ca. 3500 Followern auf dem letzten Platz. Die CDU/CSU liegt beim Anteil der Abgeordneten mit Twitter-Account ganz hinten, lediglich 46 Prozent nutzen diesen Kanal um mit Bürgern in Kontakt zu bleiben.